Gedächtnisstütze
Idealerweise machen Sie sich schon das ganze Jahr über Notizen, worüber sich der zu Beschenkende freuen könnte.
So macht schenken Freude.
Jedes Jahr zur selben Zeit und doch immer wieder überraschend: Zu Weihnachten begeben wir uns auf die Suche nach Geschenken. Etwas Besonderes soll es sein. Ein Präsent soll erfreuen und der beschenkten Person zeigen, dass wir an sie denken und sie uns wichtig ist. Auf Amazon und Co. können wir nach Budget und Kategorie suchen – kleine Nützlichkeiten, aber drückt das Abarbeiten einer Wunschliste aus, was wir für einen Menschen empfinden?
Weihnachtsgeschenke sollten so persönlich wie nur möglich sein
In der Schweiz gehören Spielwaren, Gutscheine oder ganz einfach Geld zu den beliebtesten Geschenken zu Weihnachten [1]. Gerade an den letzten zwei Positionen zeigt sich, dass viele im Weihnachtsstress offenbar nach einer schnellen Lösung suchen. Das ist auch nachvollziehbar, schliesslich wird es in der Zeit vor Weihnachten besonders hektisch. Neben dem herannahenden Jahreswechsel ist unser Alltag geprägt von Veränderungen. Seien es Digitalisierung, die Herausforderungen einer weltweiten Pandemie oder das ganz normale Berufs- und Familienleben, das uns allen Verantwortung und Energie abverlangt.
Gleichzeitig ermöglicht es uns das Internet, uns das ganze Jahr über selbst zu beschenken. Konsum ist wichtig und richtig, denn ohne Konsum gibt es keine Volkswirtschaft.
Das stellt uns zu den Feiertagen vor eine besondere Problematik: Viele unserer Lieben haben bereits alles, was sie sich wünschen. Und wenn sie etwas brauchen, kaufen sie es sich einfach. Wie soll man da mit einem Geschenk herausstechen?
Ein Geschenk fordert keine Gegenleistung und ist ein Ausdruck von Liebe, Dankbarkeit oder Zuneigung. So steht die Beziehung im Mittelpunkt.
Eine einfache Regel lautet daher: Je persönlicher ein Geschenk ist, desto mehr Freude bereitet es dem Beschenkten.
Auf diese Weise zeigt es, dass man sich mit dem Leben des Beschenkten auseinandersetzt. Das ist auch der grosse Unterschied zu einem Mitbringsel von der Urlaubsreise (das der beschenkten Person aber ebenfalls zeigt, dass man an sie gedacht hat) oder dem ritualisierten Durchexerzieren eines Festtagsbrauchs.
Wenn ich an mein liebstes Geschenk zu Weihnachten denke, fällt mir sofort mein Nilpferd ein. Natürlich ist das kein echtes Nilpferd, sondern eins aus Plüsch. Vielleicht fängt es nicht gerade den Geist von Jesu Geburt ein, aber mein Nilpferd begleitet mich seit über 12 Jahren auf jede Reise. Wir waren damals frisch verliebt und haben zu Beginn unserer Beziehung viele Dokumentationen zusammen geschaut. Die Dickhäuter waren für mich die unumstrittenen Könige der Savanne, aber das habe ich meinem Partner damals nicht gesagt – wie auch? Das wäre schliesslich peinlich gewesen.
Beim Auspacken meines Geschenks an Weihnachten fragte ich ihn dann natürlich, wie er denn auf die Idee kam, mir ein Flusspferd zu schenken. Es stellte sich heraus, dass mein Mann mich beim Fernsehschauen heimlich beobachtete und bemerkte, dass ich beim Auftauchen der Flusspferde immer besonders interessiert in die Flimmerkiste gestarrt habe.
Mehr noch als über mein Plüschtier freue ich mich noch heute darüber, dass es da einen Menschen gibt, der jede Kleinigkeit bemerkt und mich kennt, ohne ein Wort sagen zu müssen.
Das besondere Weihnachtsgeschenk berücksichtigt die Beziehung zwischen den Schenkenden und den Beschenkten.
Achten Sie auf die kleinen Dinge. Manchmal wirkt ein Geschenk umso mehr, wenn es uns an etwas erinnert, das wir mit anderen zusammen erlebt haben.
Wenn ich nach einem besonderen Weihnachtsgeschenk suche, denke ich zuerst an die Momente, in denen die zu beschenkende Person mit mir gelacht und sich gefreut hat. Ich suche nach den kleinen Feinheiten in der Persönlichkeit – nach dem, was die Person einzigartig macht und auszeichnet.
Sie müssen mit einem Geschenk nicht die Welt bewegen. Um Beziehung zu gestalten, müssen wir ja insbesondere auf die kleinen Details zu achten.
Idealerweise ist ein Geschenk Ausdruck der Beziehungspflege, der wir uns das ganze Jahr gewidmet haben. Das Geschenk ist nur ein Symbol – sein Wert entsteht durch das, was wir damit verbinden.
Deswegen vermeide ich es mittlerweile zu fragen «Was wünschst du dir denn zu Weihnachten?». Häufig weiss die Person darauf ohnehin keine spontane Antwort.
Idealerweise machen Sie sich schon das ganze Jahr über Notizen, worüber sich der zu Beschenkende freuen könnte.
Neugier ist die Grundlage für die Fähigkeit zur Beobachtung. Seien Sie neugierig auf den Menschen, den Sie beschenken wollen. Was wissen Sie noch nicht über diese Person? Vielleicht findet sich hier ein Ansatz!
Der Körper lügt nicht. Manchmal verrät uns ein Lächeln mehr über die Vorlieben einer Person, als sie es uns erzählen könnte.
Um das besondere Weihnachtsgeschenk finden zu können, sollten Sie nicht im Stress entscheiden. Eine gute Beziehung wächst über Jahre.
Statt «Was wünschst du dir?» frage ich lieber «Hättest du das gerne?». So finde ich heraus, ob sich die zu beschenkende Person über eine bestimmte Sache freuen würde – und gleichzeitig hat sie keine Ahnung, dass ich damit ein Weihnachtsgeschenk finden will.
Besondere Geschenke Weihnachten: Das richtige Weihnachtsgeschenk finden wir nicht im Einzelhandel (dort kaufen wir es nur). Wichtig ist der persönliche Austausch mit der zu beschenkenden Person.
© christliche-feiertage.ch/Annalena Bossert – 9.11.2021
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