Die Tradition der Weihnachtswünsche
– wie ist sie entstanden?
– wie ist sie entstanden?
Jedes Jahr um diese Zeit ist es eine schöne Tradition: Vor und nach Weihnachten übermitteln Postboten auf der ganzen Welt Karten und Briefe mit guten Wünschen fürs Neue Jahr. Alte Bekannte, Familie von nah und fern und Arbeitskollegen schreiben ein paar Worte, um zu grüssen, zu ermutigen, zu erinnern. Doch wie kam man eigentlich darauf, sich ausgerechnet an Weihnachten zu schreiben?
Die Weihnachtsgeschichte ist eine Flüchtlingsgeschichte. Josef und seine hochschwangere Maria sind auf der Flucht aus Aegypten. Wochenlang sind sie heimatlos, jeden Abend erneut auf der Suche nach einem schützenden Dach über dem Kopf und etwas zu essen und trinken. Dann ist es soweit. In einem kleinen Dorf, in Bethlehem, setzen die Wehen ein, nirgends findet der verzweifelte Josef einen Platz für Frau und Kind. Es ist alles andere als eine Wunschgeburt.
Schliesslich doch kommt Jesus gesund zur Welt – in einem Futtertrog! Wenig später erreicht sie hoher Besuch: Weise und mächtige Männer haben sich von weither auf den Weg gemacht, um zu gratulieren, ihren Segen zu sprechen, Geschenke zu überreichen.
Weihnachtswünsche: Am Anfang war eine Flüchtlingsfamilie
Weihnachten steht also für das Ende einer Leidensgeschichte. Hier endet der Stress, die nagende Unsicherheit, die zehrende Angst – wenn auch nur in einem Eselstall. Und es beginnt etwas Neues: Neues Leben ist da, eine Familie entsteht, deren Bedeutung weit über sich selbst hinausreicht. Deswegen denken wir an Weihnachten nicht nur an uns selbst. Wir denken an die Armen, die Einsamen, die Traurigen unter uns. Wir blicken zurück, aber auch nach vorne: ins neue Jahr.
Weihnachten ist also eine Aufforderung an uns, an diejenigen Menschen zu denken, die Not und Vertreibung erfahren. Aber Weihnachten ist auch die Gelegenheit, an unsere Liebsten zu denken und ihnen Frieden, Freiheit, Versöhnung und gutes Gelingen zu wünschen. Denn manchmal trügt der Schein, und hinter der Fassade sieht es nicht viel besser aus als damals im überlaufenen Bethlehem vor der Geburt.
Die Tradition der Weihnachtswünsche ist in bürgerlichen Kreisen schon recht alt. Auf dekorierte Briefpapierbögen mit Schmuckrahmen schrieb man Sprüche, Gedichte und persönliche Wünsche an Freunde, Familie und Bekannte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kamen Weihnachtskarten im Postkartenformat, aber auch als hochwertige Klappkarten auf.
Heute ist diese Tradition längst kommerzialisiert. Unternehmen nutzen Weihnachtswünsche zur Kundenbindung und zum Networking.
Aber 86% der Befragten einer aktuellen Studie freuen sich nach wie vor über Weihnachtskarten, vor allem, wenn sie von Hand geschrieben und ehrlich gemeint sind.
Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Autor von zahlreichen Blogs und Kurzgeschichten
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