Über die ganz persönliche Bedeutung von Ostern
Sind Sie heute schon auferstanden?
Ehrlich gesagt, ist gerade nicht fröhliche Schoggieier-Suche angebracht. Nachrichten aus Syrien schreien zum Himmel, auch privat läuft’s vielleicht gerade nicht besonders geordnet, sondern eher das Gegenteil. Und doch feiern wir mitten drin bald Ostern, das Fest der Auferstehung, der Freude.
Darf man das?
Passt das?
- 27.02.2018
- Andreas Räber
Ohne Freitag kein Sonntag
Es passt nur zu gut. Denn auch das erste Osterfest erzählt von Mord- und Totschlag. Ostern beginnt mit Karfreitag. An diesem Tag stirbt die Hoffnung. Konkret: Die Jünger Jesu stürzen ins Bodenlose, denn der Mann, für den sie alles aufgegeben hatten, liegt im Grab. Gefoltert, gedemütigt, gekreuzigt. Die Jünger hatten sich daraufhin verständlicherweise verängstigt zurückgezogen. Nachdem sie alle so viele Wunder erlebt hatten – Menschen wurden geheilt von schweren Krankheiten, Petrus konnte auf dem Wasser gehen, Wasser wurde zu Wein verwandelt – und jetzt diese Enttäuschung. Alles ist lahmgelegt an diesem Freitag. Auch wir kennen das natürlich. Das Warten hinter verschlossenen Türen in Niedergeschlagenheit und Verdruss. Ein elendes Gefühl.
Die Bibel erzählt schonungslos
Die Bibel erzählt so schonungslos über das Leben wie kaum ein anderes Buch. Kein Kitsch, sondern lebensnahe, grelle Realität. Und letztlich steht die Ostertradition von Karfreitag bis Ostersonntag auch symbolisch für den manchmal schockierenden Lauf der Dinge. Die Verhaftung, Demütigung und der Tod am Freitag. Dann kommt der Samstag. Hier verlieren wir den Glauben ganz, leben ohne Hoffnung – ein leeres Warten in Enttäuschung. Es fühlt sich an solchen Freitagen und Samstagen an, als wäre wirklich alles zerstört. Die Freunde von Jesus wussten ja auch nicht, dass der Sonntag, dass die Auferstehung noch kommen würde. Doch auf einmal taucht Jesus wieder auf. Er begegnet einzelnen Menschen in ihrer Trauer und Verzweiflung.
Typisch Jesus!
Zuerst begreift Maria an diesem Sonntag nichts, als Jesus neben ihr steht. Sie fragt ihn, einen fremden Mann, ob er vielleicht wisse, wo der tote Jesus sei, den man offensichtlich aus dem Grab entwendet hatte. Denn es war leer. Grabschändung? Was geht hier vor?
In ihrer Fassungslosigkeit versteht sie nicht, wen sie neben sich hat. Bis etwas passiert, ein kleines Detail, welches die biblische Ostergeschichte zutiefst ausmacht.
Jesus spricht ein einziges Wort aus. Kein Zauberwort, kein frommes Wort.
Sondern ihren Namen.
Maria.
Da fällt es ihr wie Schuppen von den Augen: Jesus! Das ist typisch. Kein Appell oder Aufruf, auch kein frommes Geschwätz, sondern ein schlichtes „Ich kenne dich“.
Tod und Verzweiflung, ob in Ost-Gutha oder im privaten Leben hier in der Schweiz werden nicht das letzte Wort haben. Das ist die Osterbotschaft: Jesus spricht mitten in unseren Wirren, mitten im Warten auf etwas Besseres uns mit Namen an.
Was wir antworten, ist eine andere Geschichte…
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