Pfingsten – ein unsichtbarer Antrieb
Besonders in hektischen Zeiten und Herausforderungen wünschen wir uns klare Richtlinien, und vielleicht mehr Gelassenheit. Hier kommt Pfingsten ins Spiel.
Das Corona-Virus zeigt uns auf: Es gibt unsichtbare Dinge in dieser Welt, die grossen Einfluss auf unser Leben haben. Selbstbestimmung wird dabei zu einem Fremdwort. Es gilt, von eigenen Plänen temporär loszulassen und den Schutz der Gemeinschaft höher zu gewichten. Auch Pfingsten ist ein Ereignis, das uns irgendwie fremd erscheint – und doch grossen Einfluss haben kann.
«Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.»
Dieses bekannte Zitat stammt vom Beatles-Gründer John Lennon. Es ist wie auf unsere gegenwärtige Situation zugeschnitten. Leben gestalten – wer wünscht sich das nicht? Eigentlich können wir vieles selbst bestimmen, frei wählen und handeln. Und doch wünschten wir uns oft in den schwierigen Situationen des Lebens eine starke Hand zur Seite. Jemand, der uns sagt, was zu tun ist. Ein frommer Wunsch? Ja. Pfingsten vermittelt einen Lösungsansatz.
17.04.2020
Andreas Räber
Pfingsten: Was geht ab?
Werfen wir einen Blick in die Anfänge des christlichen Glaubens und was die Bibel zum Pfingstereignis erzählt. Die Nachfolger von Jesus Christus waren alle zusammen an einem Ort versammelt. Erschüttert von der kaum zurückliegenden Kreuzigung und nahe daran, zu resignieren. Erst noch war da Hoffnung auf ein Ende der Unterdrückung durch die römische Herrschaft, Hoffnung auf eine neue Zeit und eine völlig neue Welt. Doch durch den Tod ihres Meisters war alles zerstört.
Auf einen Schlag waren alle Pläne und die blühende Hoffnung zunichte.
«Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sassen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen liess sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.» (Apostelgeschichte 2)
Ereignisse, die wir noch nie erlebt haben, können wir nur schwierig einordnen.
«In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden. Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter, Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien, von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten, Kreter und Araber – wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden. Alle gerieten ausser sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süssen Wein betrunken.»
Man war ratlos. Man deutete nach bekannten Kriterien. Man wehrte ab durch Spott.
Pfingsten: Hilfe kommt von oben

Pfingsten: Hilfe kommt von oben.
Woran können wir uns orientieren?
Bei einem deutschen Sender sehe ich mir einen Kurzbeitrag zum Thema Corona an. Ein Psychologe beantwortet Fragen. Zum Beispiel: Warum sich viele Fachspezialisten in ihren Aussagen wiedersprechen. Seine Antwort:
«Das ist Wissenschaft. Damit müssen wir umgehen lernen.»
Im Normalfall haben wir genügend Zeit, um etwas abzuwägen und zu beurteilen. Das Virus gibt uns diese Zeit nicht. Wo Unsicherheit und Unberechenbarkeit herrschen, entsteht viel Raum für Spekulation. Die ersehnte Klarheit rückt in weite Ferne und unser Wunsch nach Orientierung wabert vor sich hin.
Unsere Seelen brauchen Zeit, um mitzukommen. Wir brauchen einen Halt, damit wir aushalten können.
Spüren, wo sich neue Wege öffnen
Zurück zu Pfingsten, dem geheimnisvollen Ereignis mit sichtbaren Auswirkungen. Die Geschichte erzählt, dass die Protagonisten nach dem Pfingstereignis mutig waren. Ihre innere Überzeugung trieb sie zu tatkräftigem Handeln an. Tatsachen wurden neu definiert. Das ging nicht ohne Kritik ab. Doch die Veränderung bahnte sich ihren Weg.
Dieser Heilige Geist, den Gott in der Pfingstgeschichte aussandte, verwandelt Menschen bis heute. Er lebt in allen, die sich an Gottes Wahrheit orientieren. Er begleitet sie und schenkt Weisheit, Gottes Wort zu verstehen und danach zu handeln. Er zeigt uns immer wieder neue Wege auf und hilft uns bei allen Entscheidungen.
Sein Ziel ist unsere persönliche Entwicklung, die unserer Mitmenschen und das Wohl der ganzen Schöpfung. Vertrauen wird möglich und selbst in Pandemiezeiten ein Stück Gelassenheit.
Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Autor von zahlreichen Blogs und Kurzgeschichten
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Weiterführende Tipps im WWW
- Mehr Pfingsten gibt es hier auf Christliche-Feiertage.ch: Übersicht – Pfingsten Daten 2023 bis 2028
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