Das Puzzle Pfingsten und seine Bedeutung
Pfingsten einordnen können
Der Blick auf mein vor mir liegendes Puzzle zeigt mir, ich habe noch viel zu tun. Das Ziel ist ein Gesamtbild. Eines, das mich sehr fasziniert. Das Porträt eines Löwen. Der König der Tiere muss zuerst geboren werden. In meinem Fall aus 1‘500 Teilen. Jedes hat eine etwas andere Form. Eine andere und einzigartige Aussage. Detaillierte und grossflächige Originalität. Es braucht Geduld und Ausdauer, um zu verstehen. Um zuordnen zu können. Puzzlen ist anders als googlen. Ich denke selbst. Halte Ungewissheit aus. Mit Geduld und Ausdauer zum Ziel. Am Ende sehe ich einen stolzen Löwen, der in sich ruht und den Moment geniesst. Bis zum Schluss sind viele Puzzleteile schwer einzuordnen. Und was hat dieses Bild mit Pfingsten zu tun?
25.01.2015
Andreas Räber
Schwer einordnen
Diese Metapher nehme ich mit. Es gibt viele Dinge und Ereignisse, die wir nicht einordnen können. Meistens ist das Unbekanntes und Überraschendes. Beispiele? Gerne. Unbekanntes: Kulturunterschiede können zu Spannungen führen (zwischen Völkern, zwischen Mann und Frau, zwischen Kids in der Schule etc.) Überraschendes, wie die Aufhebung der Eurountergrenze, kann zu Notsituationen führen. Der graue Alltag hat so seine Vorteile. Er fordert weniger Flexibilität als Unbekanntes und Überraschendes. Lässt uns Zeit, einfach zu sein. Die Komfortzone kann sich so angenehm anfühlen …
Das Puzzle Pfingsten und seine Bedeutung

Unbekanntes und Überraschendes
Lesen wir den Bericht über das Pfingstereignis in der Apostelgeschichte 2, Kapitel 1, geschieht dort viel Unbekanntes und Überraschendes. «Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie (Anmerkung: die Jünger von Jesus Christus) sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem Einzelnen von ihnen niederliess. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt und redeten in fremden Sprachen, jeder so, wie der Geist es ihm eingab» (Siehe Bibelserver.de Apostelgeschichte 2).
Die Reaktion derjenigen, die dieses Ereignis beobachteten, war Fassungslosigkeit und Staunen. Fassungslosigkeit: Innerlich überzeugt, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Schnell versuchten sie es einzuordnen: «Die haben doch nur zu viel getrunken!» Normalität ist einfacher zu verstehen. Sie verlangt weniger von uns. Beruhigt für eine Weile. Der Status «Alltag» ist wieder hergestellt. Staunen: Das habe ich bei meinem Puzzle auch x-mal erlebt. Innere Überzeugung, dass genau dieses Teil fehlen muss. Nachdem ich die Teile x-mal sortiert hatte. Und dann doch diese Überraschung. Dass es geht. Offenbar gibt es im ganzen Durcheinander Ereignisse, die meine Grenzen sprengen und das Chaos schlussendlich zum sinnvollen Ganzen führen. Die Wachstumszone ermöglicht Tiefgang.
Ein sinnvolles Ganzes
Christliche Feiertage haben Hintergründe. Haben eine Bedeutung. Sind eine Art Puzzle. Zusammengesetzt ergeben sie ein Ganzes. Ein Plan Gottes mit dem Gesamtbild und Ziel «Geklärte Beziehung zu Gott, zu sich selbst und zu den Mitmenschen.» Geklärte Beziehungen ermöglichen Entwicklung einer ganzen Gesellschaft. Ungeklärte verhindern sie. Führen zum Chaos. Puzzles können beides sein. Chaos und Ordnung. Man kann die Teile nicht einfach an irgendeinen Ort setzen. Erzwingen verletzt. Verhindert das Gesamtbild, das eigentliche Ziel.
Pfingsten ist eines der letzten Puzzleteile
Was also tun? Hilfe ermöglichen, die das Leben in der geliebten Heimat wieder lebenswert macht. Eine Möglichkeit bilden Patenschaften. Zum Beispiel für Kinder. Als Pate Schulbildung und Lebensunterhalt finanzieren. Oftmals können mit kleinen, monatlichen Beträgen bereits Ernährung und Bildung ermöglicht werden. Der Begriff Hilfe zur Selbsthilfe klingt zwar inzwischen etwas abgedroschen. Für den Empfänger bedeutet es jedoch, die Grundbedürfnisse erfüllt zu haben. Und die müssen gewährleistet sein. Teilen gehört zum Leben. Das wussten wir schon immer. Nur nicht, dass die Welt viel kleiner würde, als wir jemals gedacht hätten …
Die Bibel verwendet im Zusammenhang mit dem Menschen und seinem Verhalten oft den Begriff Sünde. Sünde bedeutet das Ziel verfehlen. Der österreichische Arzt und Begründer der Individualpsychologie Alfred Adler hat den Menschen als ein zielorientiertes Wesen beschrieben. Wir brauchen Ziele. Brauchen Sinn. Einen Platz in der Gesellschaft. In unserem sozialen Umfeld. Gottes Puzzle ermöglicht Ordnung auf der Beziehungsebene. Pfingsten ist eines der letzten Teile in Bezug auf das Puzzle der christlichen Feiertage. Gott schickt seinen Stellvertreter, den Heiligen Geist. Er hilft zu ordnen und schafft neue oder erneuert Beziehungen. Gott ist dabei. Gemeinsam unterwegs sein. Teil eines Ganzen sein und trotzdem individuell. Das Puzzleteil Pfingstwunder hat dies ermöglicht. Vom Chaos zur Ordnung. Darum haben auch Unbekanntes und Überraschendes im Alltag Platz. Weil sie letztendlich ein Teil eines Gesamtbildes sind.
Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Autor von zahlreichen Blogs und Kurzgeschichten
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Weiterführende Tipps im WWW
Mehr Pfingsten gibt es hier auf Christliche-Feiertage.ch: Übersicht – Pfingsten Daten
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