Ein Kommentar aus der Reihe «Auch das noch!» von Andreas Räber, GPI®-Coach
Sinnsuchend: Ich ringe immer wieder mit diesem Feiertag. Hat man die christliche Überlieferung vor Augen, so macht Auffahrt Sinn. «Christlich» bedeutet, an göttliche Wunder zu glauben. Dazu gehört der Glaube an
- die Auferstehung,
- die Heilung von Kranken,
- das Auffahren zum Himmel,
- die Zuordnung von einzigartigen Aufgaben an Menschen,
- Etc.
Unter diesen Aspekten lässt sich ein Feiertag wie Auffahrt mit seiner Geschichte einordnen.
Wir leben jetzt im 21. Jahrhundert. Psychologie und Hirnforschung haben uns aufgezeigt, dass der Mensch
- viel glauben und denken kann,
- dieses Gedachte mit Fantasie und Wirklichkeit vermischen kann und
- dauernd auf der Suche nach einem Sinn im Leben ist.
Gewollt sein, Perspektiven erhalten, Sicherheit: Was will man mehr?
Unsere Wünsche werden am schnellsten in unserer Gedankenwelt wahr …
Chancen und Gefahren: Gedanken sind körperlich spürbar, sowohl positiv wie auch negativ. Und was Perspektiven vermittelt, hat grosse Anziehungskraft. Das kann so weit gehen, dass wir rückwirkend nicht zwischen Fantasie und Wirklichkeit unterscheiden können.
Glaubwürdige Zeugen: Was mir an der Geschichte von der Auferstehung fehlt, ist die Erwähnung durch damalige Zeitzeugen ausserhalb dieses christlichen Kreises. Unter diesem Gesichtspunkt erlaube ich mir, Zweifel zuzulassen. Nur bin ich ein unverbesserlicher Optimist. Ich versuche immer zu überlegen, was ich aus solchen Geschichten lernen kann.
Mut zum Loslassen: Faktisch gesehen verlässt ein Mensch seine Anhänger. Zur Zeit einer wunderorientierten Gesellschaft. Er tut dies nicht aus Willkür, sondern macht einem Stellvertreter Platz, der nicht aus Fleisch und Blut besteht, sondern geistlicher Natur ist. Dieser Heilige Geist ermöglicht es allen Menschen, Zugang zu Gott zu finden.
Verlassen und gleichzeitig die Nachfolge regeln.
Vorsorgen: In meinen Augen ist dies eine sehr verantwortungsvolle und vorbildliche Haltung. Sie zeigt, wie wichtig es diesem Mensch war, dass sein Auftrag und seine Überzeugungen weitergehen. Auffahrt ist in dem Sinn eine Art, christliche Nachfolge vorzubereiten.
Je älter wir sind, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir sterben. Zeit, die Nachfolge zu planen und zu regeln.
Es ist Zeit, der Endlichkeit eine Perspektive entgegenzustellen. Zeit, von sich wegzudenken.
Da sind Menschen, nachfolgende Generationen, denen wir viel Gutes tun und wertvolle Erfahrungen vermitteln können. Positive Spuren hinterlassen. Oder wir können unseren Nachfolgern Raum geben, sich zu entfalten, während wir ins zweite Glied zurücktreten.
Dann wird aus der gefühlten Tal- eine Auffahrt und aus dem Ende eine Weiterführung.
Andreas Räber ist GPI®-Coach und fundierter Querdenker. Er fördert neue Denk- und Sichtweisen, zum einen als Autor zahlreicher Blogs, Fachartikel und Kurzgeschichten rund um Beruf, Glauben und Leben. Zum anderen begleitet er seit über 14 Jahren Menschen bei Themen wie Standortbestimmung, berufliche Neuorientierung, berufliche Selbstständigkeit, Persönlichkeitsentwicklung etc.
Er ist Inhaber der Webseiten christliche-feiertage.ch, christliche-lebensberatung.ch und christliche-werte.ch und Autor des wöchentlichen Impuls-Newsletters «Anstubser».
Andreas Räber ist zudem seit über 20 Jahren im Bereich Online-Marketing tätig.