Auffahrt verstehen
Perspektiven vermittelt, Nachfolge geregelt
Nachfolger sind wichtig. Ein Paradebeispiel sind Firmeninhaber, die ihr Unternehmen verkaufen möchten. Ihr Ziel: Das Unternehmen soll auch nach ihrem Ausscheiden noch weiterbestehen. So ähnlich verhält es sich mit Auffahrt.
25.03.2021
Andreas Räber
Loslassen mit Perspektiven verbinden
Es gehört zu unserem Leben, dass viele Dinge endlich sind. Mit 64 bzw. 65 Jahren zum Beispiel, werden Herr und Frau Schweizer pensioniert und treten in den Ruhestand. In der Regel rücken auf den freigewordenen Positionen neue Mitarbeiter nach. Wenn wir auf Auffahrt blicken, sehen wir eine ähnliche Situation:
Jesus Christus kündigt seinen Abschied an und weist gleichzeitig darauf hin, dass ein Nachfolger kommen und seine Aufgaben übernehmen wird. In der Bibel steht dazu das die folgende Aussage:
«Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Welt.»
Christus kündigt einen Nachfolger an und zwar einen geistlichen. Während der lebendige Christus sich vor allem bei seinen näheren Freunden (Schüler, Jünger) aufhielt, wird sein Nachfolger für alle Menschen erlebbar.
Die Auffahrt – ein aussergewöhnliches Ereignis
Dieses aussergewöhnliche Ereignis wird in der Bibel folgendermassen beschrieben.
Während er das sagte, wurde er vor ihren Augen auf einer Wolke emporgehoben und verschwand. Plötzlich standen zwei weiss gekleidete Männer neben ihnen.
Christus, der von einer Wolke emporgehoben wird und in Richtung Himmel verschwindet. Da wird dem Bibelleser sehr viel Vertrauen, Glauben und Vorstellungsvermögen abverlangt. Wie in einer Fantasygeschichte. Wer von uns hat schon Menschen gesehen, die sich wie Christus von diesem Leben verabschiedet haben?
Auf einer Wolke davonschweben? Unserer Fantasie bzw. unserem Gehirn sind keine Grenzen gesetzt. Es kann sogar sein, dass wir überzeugt sein können, etwas erlebt zu haben, dabei war es nur in Gedanken. Die Gefühle hingegen fühlen sich echt an.
Die Bibel in der orientalischen Kultur geschrieben worden. Das Kulturverständnis kann sich enorm unterscheiden und damit auch die Aussage färben. Vielleicht geht es gar nicht darum, etwas beweisen zu müssen, sondern mehr darum, nach dem Sinn für uns zu fragen.
Auffahrt Ankündigung des Nachfolgers

Auffahrt: Ankündigung des Nachfolgers
Der Heilige Geist – Vertreter von Christus
Auffahrt hat stattgefunden. Am Ende einer intensiven Beziehung mit unzähligen gemeinsamen Erlebnissen folgt oft Trauer und Leere – und damit vielen Fragen.
Das kennen wir vielleicht von unserer Arbeit. Scheidende Mitarbeiter und Vorgesetzte hinterlassen Spuren und Lücken. Wie wird der neue Chef sein? Wird er ähnlich viel Empathie haben, uns verstehen und uns ermutigen können? Im Falle der Geschichte von Auffahrt war der neue Chef ein Geist. Nicht einmal be-greifbar. Sein Einfluss hingegen war spür- und sichtbar.
In der Bibel wird der Nachfolger von Jesus Christus Heiliger Geist genannt. Dieser Stellvertreter trat an Pfingsten die offizielle Nachfolge an.
Und nun?
Christus war weggegangen. Definitiv. Das heisst, nicht ganz.
«Ihr Galiläer», sagten sie, «warum steht ihr hier und schaut nach oben? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wurde, wird auf dieselbe Weise wiederkommen, wie ihr ihn habt weggehen sehen!»
Unser Verstellungsvermögen wird weiter gefordert. Christus kommt auf die gleiche Weise zurück. Damit unterscheidet er sich (nicht zum ersten Mal) von allen je auf der Erde lebenden Menschen.
Und wir? Und Auffahrt? Müssen wir uns an einem Ereignis orientieren, das so weltfremd klingt? Was will Auffahrt uns vermitteln?
Auffahrt dürfen wir als einen Teil eines Plans von Gott sehen, der letztendlich das Ziel hat, die Beziehung zu uns Menschen zu vertiefen. Dafür hat er sich laut biblischer Überlieferung zuerst selbst ein Bild von der Situation hier auf Erden gemacht. Mit Auffahrt und Pfingsten sorgte er letztendlich für eine unendliche Beziehung zwischen Gott und Mensch.
Es gibt immer wieder Beziehungen, die zeitlich begrenzt sind. Manchmal sind wir gefordert, loszulassen und weiterzugehen, wenn es das Leben will. Gleichzeitig ist es wichtig, den Hinterbliebenen in irgendeiner Form glaubwürdige Perspektiven zu hinterlassen.
Denn wir brauchen Perspektiven. Ob wir christlich orientiert sind oder nicht.
Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Autor von zahlreichen Blogs und Kurzgeschichten
Dürfen wir Sie weiter (beg)leiten?
Weiterführende Tipps im WWW
Mehr Auffahrt gibt es hier auf Christliche-Feiertage.ch: Übersicht – Auffahrt Daten 2021 bis 2026