Aussteigen aus dem Weihnachtsstress und gleichzeitig in Weihnachten eintauchen? Manchmal frage ich mich, warum dieses christlich geprägte Fest ausgerechnet am Ende eines Jahres ist. Das nahende Ende in der dunkelsten Zeit ist für viele Menschen eine Herausforderung. Länger dunkel heisst länger aushalten. Dunkelheit gibt uns das Gefühl von Eingesperrt sein. Mit anderen. Mit uns selbst. Und ausgerechnet in dieser Zeit ist die Agenda übervoll. Geschäftsessen, Vereinsessen, Freunde, Bekannte, Familie. Die Lust auszusteigen steigt, wenn der Raum und die Zeit für sich selbst stetig abnimmt. Weihnachtsstress, mein Gott!
08.12.2015
Andreas Räber
«Der Aufschwung beginnt im Kopf»
So lautete ein Werbeslogan, der vor einigen Jahren als Mittel gegen die Arbeitslosigkeit und mangelnde Wirtschaftskraft eingesetzt wurde. Brauchen wir einfach weniger Termine? Das kann in bestimmten Beziehungen schon schwierig sein. Das Essen bei den Grosseltern, bei den Eltern hat je nach Familientradition einen hohen Stellenwert. Zudem spielen natürlich auch noch andere Faktoren mit. Weihnachten vermittelt etwas Heimeliges. Dann sind da ja auch noch die Kunden mit den Jahresabschlussessen. Sogenannte «Musts».
«Die Korrektur beginnt im Kopf»
Das ist meine Version vom Lösungsansatz. Damit meine ich, dass wir all unsere Vorstellungen und Erwartungen an die Weihnachtszeit einfach einmal erfassen. Aufschreiben und dann symbolisch in den Papierkorb werfen. «Zurück auf Feld 1», wie es so schön heisst. Neu anfangen. Das ist gut für uns und manchmal auch für unsere Beziehungen. Was sich festgesetzt hat, kann störend wirken. Eine verstopfte Leitung baut viel Druck auf. Ein voller Terminkalender auch.
Fragen anders stellen, Raum schaffen
Wenn wir nur noch einen Tag zu leben hätten, welche Termine würden wir dann wahrnehmen? Die Frage hat etwas Herausforderndes. Vielleicht würden wir sogar mehr Termine wahrnehmen wollen. Kein Problem. Wir würden sie sogar bewusster und als Gewinn wahrnehmen. Qualität in der Hektik. Wir haben uns eine Welt geschaffen, in der wir vieles als wichtig einstufen, es aber gar nicht mehr als wertvoll spüren und erleben können. Geben und (wahr)nehmen muss in einer sinnvollen Balance stehen.
Weihnachten ein anderes Gesicht geben
Weihnachten ist eine Tradition, die bleiben soll. Sie gehört zu unserer christlich geprägten Kultur. Zudem ist nicht die Tradition das Problem, sondern unsere Einstellung und Planung. Ich komme zurück auf das Ende des Jahres. Auf die dunkle Zeit. Weihnachten bedeutet die Feier der Geburt von Christus. Es war ein Start der besonderen Art, weil kein anderer Gott diesen Weg gleich oder ähnlich beschritten hat. Leben wie wir, sterben für uns. Neue Zeit. Neue Perspektiven. Weihnachten verdient mehr Raum und Respekt in unserem Denken. Besinnung auf einen bewährten Halt.
Wo wir Weihnachten als Start und als Perspektive verstehen, lässt sich trotz Terminen auch Kraft tanken und Beziehung leben. Live-Balance. Das eine tun, das andere «wahr» nehmen. Aussteigen und neu eintauchen in Weihnachten …
Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach, Autor von zahlreichen Blogs und Kurzgeschichten
Möchten Sie sich weiter über Weihnachten informieren?
Blogs von mir:
- Christlicher-Glaube.ch: Serie: Weihnachten, Start mit anderen Zielen
- Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch: Und wie lautet Ihre Weihnachtsgeschichte?
- Ausbildung-Tipps.ch: Advent und was die Berufswelt daraus lernen kann
Aus dem WWW
- Wikipedia.org: Das sagt die Online-Enyklopädie
- Lifechannel.ch: Dossier mit Radiobeiträgen zum Thema Weihnachten
- SRF.ch: Einstein: Wo liegt der Ursprung von «Fest der Liebe»?
- Beobachter.ch: Alle Jahre wieder stellt sich die Frage, wie Weihnachten ohne Stress und Peinlichkeiten zu meistern sei. Beobachter.ch liefert ein Abc mit Tipps.