Der Berchtoldstag ist kein Heiligenfest oder Namenstag. Der Tag geht also nicht auf einen Heiligen namens Berchtold zurück, denn es gibt keinen Heiligen Berchtold im Heiligenkalender. Es gibt jedoch einen Heiligen namens Berthold von Engelberg, dessen katholischer Gedenktag der 3. November ist. Der Heilige Berthold war im 12. Jahrhundert n. Chr. Abt in Engelberg im Kanton Obwalden.
Es gibt Erklärungsansätze, nach denen der Berchtoldstag heidnischen Ursprungs ist und auf einen Kult um die Sagengestalt Perchta (auch Berchta genannt) zurückgeht. Der Sage nach, bestrafte Perchta Faulheit sowie Völlerei und belohnte Fleiss und Hilfsbereitschaft. Sie trat vorwiegend in den Rauhnächsten zwischen der Wintersonnwende und dem 6. Januar auf.
Es gibt jedoch auch andere Erklärungen für den Bercholdstag. Im Mittelhochdeutschen waren «berchttag» oder «berchteltag» und «berchtelnacht» Bezeichnungen für Epiphanias, das Fest der Erscheinung des Herrn. Epiphanias wird am 6. Januar gefeiert wird und im Volksmund auch als Dreikönigsfest oder Heilige Drei Könige genannt. Sowohl das griechische Wort «epiphaino» als auch das mittelhochdeutsche «bercht» bzw. «berchtel» bedeuten «erscheinen, glänzen, leuchten». Das englische Wort «bright» für «hell» lässt diesen sprachlichen Zusammenhang noch erkennen. Man kann also auch vermuten, dass das Wort «Berchtoldstag» auf eine Lehnübersetzung für den griechisch-lateinischen Begriff «Epiphania» zurückzuführen ist.