Bekannte Weihnachtslieder
«Stille Nacht, heilige Nacht» von Joseph Franz Mohr
Die rührende Geschichte des zeitlosen Weihnachtsliedes «Stille Nacht, heilige Nacht».
06.12.2019
Andreas Räber
«Stille Nacht, heilige Nacht»
Joseph Franz Mohr
(1792 -1848)
«Stille Nacht, heilige Nacht» ist das weltweit bekannteste Lied zu Weihnachten, es wurde in mehr als 300 Sprachen übersetzt und die UNESCO erklärte es sogar zum Weltkulturerbe – mit der Begründung, dass es zeige, wie und warum man Weihnachten feiere. Doch woher kommt dieses Lied eigentlich?
«Stille Nacht, heilige Nacht» – Joseph Franz Mohr

Joseph Franz Mohr erblickte am 11. Dezember 1792 in Salzburg als uneheliches Kind das Licht der Welt. Sein Start ins Leben glich der stillen, heiligen Nacht bei der Geburt von Jesus nur insofern, als auch er in sehr einfache Verhältnisse hinein geboren wurde. Die Geburt fand zwar nicht im Stall statt, aber in einem Armenhaus. Seine Kindheit verbrachte Mohr bei seiner Mutter. Nur durch die finanzielle Unterstützung eines Dom-Vikars, der Mohrs musikalisches Talent früh erkannte und schätzte, konnte er später das Gymnasium besuchen und im Anschluss Theologie studieren.
Mohr erhielt 1815 die Priesterweihe. Dies war eine grosse Ausnahme, ein eigentliches Wunder, da eine Weihe für uneheliche Kinder damals nicht vorgesehen war.
Ein Jahr später schrieb er in seiner Zeit als Hilfspriester das Lied «Stille Nacht, Heilige Nacht» in einem kleinen Dorf namens Mariapfarr bei Langnau. Eigentlich war es mehr ein Zufall, dass das Lied 1818 in einer Kirche in Oberndorf bei Salzburg zum ersten Mal gespielt wurde: Die Orgel fiel an diesem Abend aus. Mohr, der als Hilfspriester an diesen Ort gewechselt war, steckte spontan seinem Freund, dem Dorflehrer und Organisten Franz Xaver Gruber, ein Gedicht zu. Dafür wünschte er sich eine passende Melodie. Gruber komponierte sie noch am selben Tag! Das Lied wurde im Weihnachtsgottesdienst uraufgeführt, vor einfachen und ärmlichen Gottesdienstbesuchern. Wenig später war es dann weltberühmt.
Doch zuerst hat man es vergessen. Erst Jahre nach der weihnachtlichen Uraufführung fang man das Notenblatt zufällig beim Reparieren der Orgel.
Ein Orgelbauer nahm es mit nach Tirol. Nur wenig später nahm eine bekannte Sängerfamilie im benachbarten Deutschland «Stille Nacht» bei einer Konzerttournee ins Repertoire auf. Dann verselbständigte sich die Geschichte dieses unscheinbaren Liedes. Bald sang man es in Amerika und in der britischen Königsfamilie. Der Erfolg war überall derselbe.
Damals wie heute spendet dieses Lied vielen Menschen Trost, vor allem mit der Kernaussage «Christ, der Retter ist da.» Denn das war die Hauptbotschaft und es ist auch heute die Erfüllung menschlicher Sehnsucht an Weihnachten, die ein einfacher Organist und ein armer Hilfspfarrer in ein Lied für die Ewigkeit gossen.
Andreas Räber, GPI®-Coach – Inhaber Christliche-Feiertage.ch
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