Bekannte Weihnachtslieder
«Alle Jahre wieder» von Wilhelm Hey
Eines der bekanntesten Weihnachtslieder und seine Geschichte hier kurz vorgestellt: «Alle Jahre wieder»
23.12.2019
Andreas Räber
Wilhelm Hey
(26.3.1789 – 19.5.1854)
Lieder erzählen Geschichten, nicht nur in ihren Texten, sondern auch in ihrer Entstehung. Wenn man sich mit Entstehungsgeschichte von Weihnachtsliedern befasst, wird einem zuerst einmal bewusst, dass über viele Jahrhunderte zunächst überhaupt keine solchen Lieder zuhause gesunden wurden, wie wir es heute kennen.
Die Messe, und nach Luther der reformierte Gottesdienst, war der Ort, an dem Advents-, Winter- und Weihnachtslieder in Gemeinschaft ihren Platz hatten, aber nicht im Privaten.
Erst als im 18. Jahrhundert eine bürgerliche Mittelschicht entstand, hielten Weihnachtslieder auch Einzug in die Familienstube. Vor allem aber im 19. Jahrhundert wurde es Brauch, gemeinsam als Familie mit Klavierbegleitung an Weihnachten zu singen.
«Alle Jahre wieder» – Wilhelm Hey

In diese Zeit fällt auch die Entstehung unseres Liedes.
Alle Jahre wieder erschien 1842 in einem sogenannten «Liederzyklus» mit dem schlichten Titel «Zwölf Kinderlieder» aus dem Anhange eines Fabelbuches.
Sein Autor, Wilhelm Hey, aus dem Deutschen Thüringen, war ein bekannter Fabeldichter. Seit der Aufklärung waren Fabeln bekannt und vor allem in bürgerlichen Kreisen beliebt. Diese kurzen Geschichten, in denen Tiere menschenähnliche Charaktereigenschaften haben und sprechen können, wollen dem Leser eine Message zum Nachdenken mitgeben. Sie sollten belehren, jedoch gerne auf unterhaltsame Weise.
Im Falle von Wilhelm Hey war dies der Glaube an einen liebenden und guten Gott.
Seine Fabeln sind leicht und fröhlich, sie machen Mut und erzählen von der Hinwendung Gottes zu uns Menschen – gerade zu den Kleinsten. Genau wie Alle Jahre wieder, wo es so herzerwärmend heisst: «Aus dem Himmel ferne / Wo die Englein sind / Schaut doch Gott so gerne / Her auf jedes Kind.»
Als Hofprediger wurde Hey Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem theologischen Rationalismus konfrontiert, eine damals modische und breite Strömung der universitären Theologie, die den Glauben ganz im Sinne der Aufklärung intellektuell-rationalistisch zu betrachten und zu begründen versuchte. Dem gegenüber vertrat Hey entschieden ein anderes Christentum, einen lebendigen persönlichen Beziehungsglaube.
Für ihn war der Glaube an Gott nicht rein sachlich zu erklären.
Und so heisst es denn auch in seinem weltberühmten Weihnachtslied: «Alle Jahre wieder kommt das Christuskind / Auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.» Dies war für Hey mit dem Verstand nicht zu fassen. Dass Gott auf die Erde käme und Mensch würde, damit er mit ihnen Gemeinschaft haben könne, das war für Hey ein Wunder. Das Wunder von Weihnachten.
Andreas Räber, GPI®-Coach, Inhaber Christliche-Feiertage.ch
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