Wer gerne fotografiert weiss, es ist eine Kunst, den richtigen Licht-Moment zu erwischen. Das optimale Licht kann man vor allem bei der Landschaftsfotografie nicht steuern. Erwartungen werden nicht automatisch erfüllt. Man kann nur die Kameraeinstellungen anpassen, die eigene Haltung, die Stellung verändern, um die Lichtverhältnisse zu beeinflussen und ein Motiv in einem «anderen Licht» darzustellen. Licht kommt wann und wie es will. Es braucht also Flexibilität und viel Geduld, um solche Bilder wie die nachfolgenden zu gestalten. Ohne Licht wären diese Bilder nur halb so gut. Licht ist hier der entscheidende Faktor, um eine überzeugende Bildkomposition zu schaffen, die beim Betrachter etwas auslöst.
30.09.2016
Andreas Räber
Weihnachten findet in der dunkelsten Zeit des Jahres statt
Weihnachten. Zu diesem Fest gibt es viele verschiedene Meinungen. In erster Linie geprägt von persönlichen Erlebnissen, die oftmals hohen Erwartungen wecken. Gute Erinnerungen = gutes Fest und umgekehrt. Wir bilden uns Meinungen. Wir wollen und dürfen in unserer Denkweise frei sein. Ordnen etwas als gut oder als schwierig ein. So treten wir auch an Weihnachten heran.
Die eigene Haltung verändern
Wieviel Raum geben wir Dingen, die wir als unangenehm und negativ herausfordernd einstufen? Welchen Einfluss haben wir? Diese Frage kann auch bei Weihnachten angewendet werden. Erklären wir es für tot oder geben wir ihm bewusst mehr Raum? Wenn nicht genügend «Licht» vorhanden ist, müssen wir uns bewegen, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Ich erlaube mir hier, einen Bezug zum Fotografieren zu schaffen. Das heisst: Die eigenen Einstellungen anpassen. Bis hin zu Haltung und Sichtweise verändern.
Fotografieren im Regen
In der Regel bedenkt man kaum: Man kann auch im Regen fotografieren. Zwar nicht den Regen selbst. Aber seine Auswirkungen. Das Gleiche gilt für die Dunkelheit. Es ist eine Frage der Einstellung, der Ziele, der Geduld, der Ausrüstung. Aber es ist meistens machbar. Es ist dunkler. Und wie wir oben gesehen haben, herrschen bei anderen Lichtverhältnissen auch grössere Herausforderungen. Mehr Aufwand, um zum Ziel zu kommen.
Weihnachten: dunkle Zeit, bedrängende Zeit
Auch die Weihnachtszeit bringt spezielle Herausforderungen mit sich. Auch unterwegs, im Bus, im Zug. Der Arbeitsweg wird zur Geduldsprobe. Schliesslich ist es draussen kalt. Die heimische warme Stube ist beliebter als Nässe und Schnee und eisige Kälte. Der Hauseingang ist vollgestopft mit Schuhen, Jacken, Mützen, Schals etc. Raum wird enger. Sich wärmer anziehen. Warum sich also aufmachen und ins Freie gehen? Sich Kälte und Schnee antun? Das Leben bietet sonst schon genug Herausforderung. Andere Witterungsverhältnisse fördern andere Sichtweisen. Fordern heraus. Anderes Wetter, andere Lichtverhältnisse, andere Herausforderungen. Mehr Aufwand, um zum Ziel zu kommen.
Die Gedanken zur Bildkomposition prägen das Endresultat
Wir fotografieren viel. Massenproduktion dank immer besser werdenden Kameras in den Smartphones. Wir bilden ab. Wer sich intensiv mit Fotografie beschäftigt weiss, es geht in erster Linie um die Gedanken zur Bildkomposition. Warum wurde ein Motiv so dargestellt? Das Endresultat soll und darf überzeugen. Entscheidend sind die Gedanken des Fotografen. Das ist bei Weihnachten nicht anders. Auch hier wird das Endresultat durch unsere Gedanken im Vorfeld geprägt. Wir bestimmen die Richtung. Wir bestimmen, welche Stimmung in uns herrscht. Sichtweisen und Gedanken wahrnehmen und Leben bewusst gestalten. Vielleicht bewusst einmal anders gestalten. Vermehrt in die Tiefe des Lebens eintauchen. Wahrnehmen, was geschieht. «Wetterresistenz» entwickeln. Lebenssinn erfahren.
Den Blick «über die Wolken» machen und Weihnachten neu entdecken.
